Römische Villen in Limburg
AusstellungDatum: zu
Ort: Der Fund
Das luxuriöse Landleben Limburgs zur Römerzeit
Vor zweitausend Jahren befanden sich in Limburg Hunderte römischer Villen, wie die Römer sie selbst nannten: riesige Ackerhöfe, die die gesamte Region mit Getreide versorgten. Mehr als zwanzig dieser Anwesen wurden in den letzten hundert Jahren ausgegraben und erforscht, danach wurden die Funde verstreut. Die bedeutendsten archäologischen Villenfunde wurden in dieser Ausstellung erstmals zusammengeführt.
Luxuriöses Landleben
Mit der Zeit wuchsen aus den Villen in Limburg komplette Landhäuser im mediterranen Stil, inklusive Badehaus und römischen Erfindungen wie Glasfenstern und Fußbodenheizung. Die Besitzer ließen sich oft mit ihren Wertsachen auf dem eigenen Grundstück begraben. Mit mehr als zweihundert Objekten, Modellen, 3D-Rekonstruktionen und Filmen entführten die römischen Villen in Limburg die Besucher in das luxuriöse Landleben vor zweitausend Jahren.
Rekonstruiertes Wandgemälde
Hingucker waren das rekonstruierte meterhohe Wandgemälde aus Maasbracht mit Darstellungen von Gladiatoren und Villenbewohnern sowie ein Blick auf die „Dame von Simpelveld“ zu Hause. Ihre Villa und ihr Inneres wurden in der Skulptur des Sarkophags dargestellt, in dem sie begraben lag. Besucher sahen außerdem Dachziegel und landwirtschaftliche Geräte sowie Bernsteinstatuen, luxuriöse Mosaike und Glaswaren. Persönliche Gegenstände der Villenbewohner, wie etwa ein Parfümhalter oder eine bronzene Make-up-Box, verrieten mehr darüber, wer sie waren, was sie taten und woher sie kamen.
Geschichten und eine interaktive Erkundung
Die Objekte spielten eine Rolle in den Geschichten über das römische Leben, die Landwirtschaft in Limburg und die Bedeutung der Ländereien innerhalb des größeren römischen Netzwerks. Besonderes Augenmerk wurde auf die Bewohner der Villen gelegt, von der Hausherrin bis zu den Menschen, die das Land bearbeiteten. Durch eine interaktive Erkundung entdeckten die Besucher, wie die „Villa von Voerendaal“ im Laufe von dreihundert Jahren erweitert und renoviert wurde. Es gab auch das Porträt der „Dame von Voerendaal“, die in der Nähe der Villa begraben lag.
Getreidehandel
Die Limburger Villen sorgten zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert n. Chr. für Komfort. alle Bewohner der Getreideregion. Sie lebten in Städten wie Heerlen, Xanten und Köln. Auch die Soldaten am Limes, der Nordgrenze des Römischen Reiches, waren Kunden. Getreide wurde bis in die entlegensten Winkel Nordwesteuropas gehandelt. Dies geschah über das ausgedehnte Netz römischer (Wasser-)Straßen.
Villa Rustica
Eine römische Villa Rustica bestand aus einem luxuriösen Landhaus, umgeben von einem weitläufigen Grundstück mit Lagerräumen, Häusern, Ställen, Werkstätten, Ziergärten und großen Ackerflächen. Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass dort Dutzende Menschen lebten und arbeiteten. Als die römische Macht Ende des dritten Jahrhunderts nachließ, wurden die Villen zerstört, niedergebrannt und aufgegeben. Heutzutage gibt es in der Limburger Landschaft praktisch nichts mehr zu sehen.
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