Kevin Osepa: Unter einer heiligen Straße

Art

Datum:   zu

Standort: SCHUNCK-Glaspalast

Der Fotograf und Filmemacher Kevin Osepa (1994, Curaçao) präsentiert ab Mai eine neue Installation im monumentalen Schaufenster von SCHUNCK. 
 

Osepas Fotografien und Filme kreisen um das Alltägliche und das Mystische, das Persönliche und das Kollektive in der Welt der afro-karibischen Jugend. Es ist eine Welt, in der die Realität des Alltags und die magische Welt der afro-karibischen Rituale miteinander verschmelzen. Osepas Interesse an mystischen Themen stammt aus seiner Kindheit, die stark von den spirituellen Praktiken der "Brua" geprägt war. Diese Verschmelzung von katholischem, afrikanischem und indigenem Glauben wird vor allem von der älteren Generation auf den Antillen noch stark gelebt.

In seinem Werk untersucht Kevin Osepa persönliche und kollektive Erzählungen älterer Generationen auf den Antillen, um sowohl seine eigene Identität besser zu verstehen als auch die mystischen Rituale, Bräuche und Geschichten seiner Vorfahren zu bewahren und wieder erfahrbar zu machen. Die Themen, die er erforscht, haben eine autobiografische Grundlage, sind aber auch mit gesellschaftlichen Fragen verbunden. So geht es beispielsweise um die Identität afrokaribischer Jugendlicher in einer postkolonialen Welt, um Männlichkeit im antillenischen Kontext, um die Rolle des Geschlechts und um die Suche nach einem Gefühl von Heimat.

Über Kevin Osepa

Kevin Osepa wurde 1994 in Willemstad, Curaçao, geboren und lebt und arbeitet in Amsterdam. Er machte 2017 seinen Abschluss als Fotograf an der Utrecht School of the Arts. Osepas Film La Última Ascensión (2022) gewann ein Goldenes Kalb auf dem Niederländischen Filmfestival für den besten Kurzfilm. Zuvor war er unter anderem für den Volkskrant Visual Arts Prize (2018) nominiert und erhielt 2023 sowohl den Charlotte-Köhler-Preis als auch den Amsterdam Prize for the Arts.