Diese strukturelle Vision wurde auf der Grundlage eines wichtigen Wendepunkts in der Geschichte der Raumentwicklung in den Niederlanden erstellt. Die Grenzen des Wachstums sind erreicht. Eine kontinuierliche Periode der Nachfrage nach Raum und Immobilien ist zu Ende gegangen. 

Neue Entwicklungsfragen betreffen heute vor allem den Umgang mit bestehenden Immobilien und leerstehenden Flächen. Die räumlichen Aufgaben der Zukunft werden sich viel häufiger auf bestehende Immobilien als auf Neubauten beziehen und durch Begriffe wie flexibel, temporär, nachhaltig und kleinteilig gekennzeichnet sein. Auch die Rolle der Gemeinde ändert sich. Heerlen muss den Übergang von einer prüfenden zu einer fördernden Regierung vollziehen. Nicht alles selbst sanieren, sondern vor allem Initiativen von Unternehmern, Marktparteien und Einwohnern ermöglichen, wobei die gewünschten räumlichen Entwicklungen in dieser strategischen Strukturagenda als Ausgangspunkt dienen.

Vier Themen in der strukturellen Vision

Diese Übergangsaufgaben ziehen sich wie ein roter Faden durch die strukturelle Vision. Inhaltlich konzentriert sich die strukturelle Vision auf vier Themen: Vitale Stadt, Zentrale Stadt, Innovative Stadt und Überraschende Stadt.

Lebendige Stadt

Das Thema "Vitale Stadt" zeichnet ein Bild der Wohnviertel im Jahr 2035. Einerseits wollen wir auf weniger Wohnungen setzen, aber vor allem auf Wohnungen mit mehr Qualität und Vielfalt. Das bedeutet, dass wir keine neuen Großsiedlungen mehr errichten, sondern daran arbeiten, die Monotonie mancher Quartiere zu durchbrechen. Andererseits wollen wir auch weiterhin gute Einrichtungen anbieten. Das kann manchmal bedeuten, dass eine Einrichtung aus dem Viertel verschwindet, wenn das Einzugsgebiet für diese Einrichtung zu klein wird. In solchen Fällen konzentrieren wir uns auf die Bildung von starken Einrichtungsclustern in Stadtteilen und Stadtbezirken.

Zentrale Stadt

Im Themenbereich Zentrale Stadt beschreiben wir, wie wir die Rolle Heerlens als zentrale Gemeinde in der Region stärken können. Wichtige Speerspitzen sind dabei ein kompakter Kerneinkaufsbereich mit einem vollständigen und vielfältigen Angebot an Geschäften, die Realisierung eines Smart Services Campus und die Stärkung des städtischen Lebensumfelds. Kultur in all ihren Facetten ist dabei ein wichtiger Bindungsfaktor.

Innovative Stadt

Im Themenbereich Innovative Stadt zeigen wir auf, wie wir die Aufgaben der Stadtentwicklung unter veränderten Bedingungen anders angehen können. Die Wiederverwendung bestehender Immobilien und die Freigabe von Flächen nach Abriss spielen dabei eine wichtige Rolle. Außerdem wollen wir globale Nachhaltigkeitsfragen mit lokalen Übergangsaufgaben verknüpfen. Heerlen hat das Ziel, bis 2040 eine klimaneutrale Stadt zu sein. Das ist eine Stadt, in der die Prozesse rund um Wohnen, Arbeiten und Leben nicht negativ zum Klimawandel beitragen.

Überraschende Stadt

Das Thema "Überraschende Stadt" beschreibt, wie wir bestehende kulturhistorische und natürliche Qualitäten in der Stadt sichtbarer und erlebbarer machen können. Indem wir die Bewahrung dieser Werte in lokale Übergangsaufgaben integrieren, erhalten Orte und Gebäude, mit denen sich die Menschen verbunden fühlen, eine neue Bedeutung. Das Ergebnis dieses Übergangs ist eine überraschende Stadt, die die "Geschichte von Heerlen" zum Ausdruck bringt.

Gemeinsam mit Interessengruppen

Viele Parteien haben zu diesem Entwurf einer strukturellen Vision beigetragen. Bei drei verschiedenen Gelegenheiten wurden Treffen mit den Interessengruppen organisiert. Bei diesen Treffen wurde Unternehmern, Einwohnern, Bildungsverwaltern, Sozialarbeitern, Freiwilligen, Pflegepartnern, Wohnungsbaugesellschaften, Marktparteien und Mitregierungsstellen (Provinz und Parkstad Limburg) die Möglichkeit gegeben, proaktiv Beiträge zu dem Prozess zu leisten.

Finale

Die strukturelle Vision Heerlen 2035 wurde schließlich am 7. Juli 2015 vom Stadtrat verabschiedet.