Heerlen Nachhaltigkeitsoffensive in Vrieheide gestartet

Seit Herbst 2022 setzt Heerlen auf eine solidarische Nachhaltigkeitspolitik zur Bekämpfung der Energiearmut. Bislang haben bereits Tausende von Haushalten die zahlreichen Maßnahmen der Gemeinde in Anspruch genommen, vom Programm für weiße Ware bis hin zu einem Budget für Notdämmung. Nun unternimmt die Gemeinde in enger Zusammenarbeit mit Partnern den nächsten Schritt: eine Nachhaltigkeitsoffensive, die sich auf den baulichen Erhalt der Häuser konzentriert. Die Offensive setzt dort an, wo der Bedarf am größten ist: in den Vierteln mit der größten Energiearmut. Heute fiel in Vrieheide gemeinsam mit Weller und Wonen Limburg der Startschuss.    

Energiegerechtigkeit für alle Zielgruppen

Gemeinsam mit verschiedenen Partnern, von den Parkstad-Gemeinden bis hin zu Wohnungsbaugesellschaften, will Heerlen Energiearmut in "Energiegerechtigkeit" verwandeln: eine Situation, in der jeder eine bezahlbare Energierechnung, eine angenehme Wohnraumtemperatur und einen nachhaltigen ökologischen Fußabdruck hat. Die Nachhaltigkeitsoffensive von Heerlen zielt daher auf verschiedene Bereiche des Wohnungsbestands ab. Dazu gehören neue Subventionen für private Hauseigentümer und Unterstützung für private Mieter, die Verknüpfung der Nachhaltigkeit von Wohnungsbaugesellschaften und Privatwohnungen in einem quartiersbezogenen Ansatz sowie die Erleichterung und Subventionierung quartiersbezogener kollektiver Kaufaktionen für nachhaltige Wohnungsumbauten.

Stadtrat Casper Gelderblom: "In Heerlen gehen Nachhaltigkeit und Solidarität Hand in Hand. Diese Nachhaltigkeitsoffensive ist der nächste Schritt in diesem Ansatz, der vom Energiesparen zur strukturellen Nachhaltigkeit führt. Unter anderem dank der nationalen Zuschüsse, die wir in den letzten Jahren eingeworben haben, werden wir nun Hunderte von Häusern isolieren und renovieren. Wir beginnen dort, wo der Bedarf am größten ist!" 

Startgebiet Vrieheide

Die Offensive beginnt mit zwei Startgebieten, nämlich den Vierteln von Heerlen, in denen die Energiearmut am größten ist: Vrieheide und Molenberg. In diesem Jahr werden die ersten Dutzend Wohnungen in diesen Vierteln nachhaltiger gestaltet. In Vrieheide werden die ersten nachhaltig sanierten Wohnungen sogar schon im September übergeben. Die in diesen Stadtteilen gemachten Erfahrungen werden als Grundlage für die weitere Umsetzung der Offensive in den kommenden Jahren in anderen Stadtteilen dienen.

In Vrieheide wurde in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, den Wohnungsbaugesellschaften, den Bewohnern und dem Nationalen Programm Heerlen-Noord bereits eine Menge Vorarbeit geleistet. Nach den Sommerferien wird hier die nachhaltige Sanierung von fünf Wohnblöcken beginnen. Dies ist der Startschuss für den Erhalt von mehreren hundert Wohnungen im Stadtteil Vrieheide-de Stack. An diesem quartiersbezogenen Ansatz beteiligen sich sowohl Privatpersonen als auch Bewohner von Wohnungsbaugesellschaften.          

Casper Gelderblom, Beigeordneter für Umwelt und Wohnungswesen, erklärt: "Es gibt nur wenige Viertel in den Niederlanden, in denen die Energiekosten so hoch sind wie in Vrieheide. Etwa 60 % der Häuser haben noch eine ursprüngliche Fassade mit Einfachverglasung, die Dachisolierung ist meist unzureichend, so dass die Energiekosten in die Höhe schnellen. Durch die Zusammenarbeit mit den Wohnungsbaugesellschaften können wir die Häuser Block für Block nachhaltiger machen und dazu beitragen, die Energiekosten der Menschen strukturell zu senken. Dabei stellen wir sicher, dass jeder mitmachen kann, auch wenn er 0 Euro auf seiner Rechnung hat."

Entlastendes Nachhaltigkeitspaket

Die Anlaufphase umfasst fünf Blöcke. Konkret handelt es sich um zwei Blöcke mit insgesamt 12 Wohnungen im Vrieheidepark und am Parkweg, die als erstes in Betrieb genommen werden. Hier wohnen sowohl Weller-Mieter als auch Privatpersonen. 

Für die Bewohner wurde ein Maßnahmenpaket entwickelt, mit dem ein Haus drei Energielabel-Sprünge machen kann (z. B. von G auf D) und im Idealfall mindestens das Label B erreicht. Das Paket umfasst:

  • Erneuerung des kompletten Daches pro Block mit hohem Isolationswert; 
  • Neue Kunststofffassade mit HR++ Glas mit Rohrprofilen;
  • Asbestsanierung in den Schornsteinen;
  • Neuer verputzter Rahmen um die Vorderseite der Gebäudeblöcke;
  • Isolierung über den Giebeln und unter dem vorderen Überhang;
  • Erneuerung der Stirnwände mit Isolierpaket und neuen Fenstern.

Die Nachhaltigkeitsinitiative wird größtenteils von der Gemeinde Heerlen mit Mitteln aus dem öffentlichen Wohnungsbaufonds und anderen Subventionen finanziert. Zur Unterstützung der Bewohner steht ein Team von Fachleuten zur Verfügung, darunter ein technischer Berater und Energiecoaches von WoonWijzerWinkel Limburg.

Eine Menge Arbeit bereits getan

Weller und Wonen Limburg haben in Vrieheide bereits viel Arbeit geleistet. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde haben die Unternehmen gemeinsam 58 Häuser gekauft, in denen zu 95 % die Küchen, Toiletten und Bäder ausgetauscht und neue Heizkessel installiert wurden. In dem Pilotgebäude im Vrieheide Park wurde bereits das gesamte Dach erneuert. Die Erfahrungen der Bewohner sind positiv: Die Wärme im Fußboden ist 7˚C höher als vor der Dachsanierung, während im Sommer die (extreme) Hitze draußen bleibt. Weller hat sieben leerstehende Wohnungen komplett renoviert, so dass diese ab 1. Oktober vermietet werden können. Einige dieser Wohnungen wurden qualitativ aufgewertet, so dass sie zu mittleren Mieten angeboten werden. Dies trägt zu einer gesünderen Zusammensetzung der Zielgruppen im Quartier bei.

In der Musterwohnung in Unescoplantsoen 7 können die Bewohner bereits die ersten Ergebnisse der nachhaltigen Verbesserungen sehen. Dieses Haus wurde im Erdgeschoss umgestaltet, komplett renoviert und nachhaltiger gestaltet und wird als Informationszentrum für das Viertel dienen.

Hier werden auch Bewohnerversammlungen abgehalten, und der Stadtrat Casper Gelderblom wird regelmäßig begehbare Versammlungen abhalten. Weller-Vorstandsmitglied Barry Braeken: "In der Nachbarschaft ist schon viel erreicht worden, und das Musterhaus ist ein gutes Beispiel dafür. Wir werden diesen gemeinsamen und integrierten Ansatz mit voller Energie fortsetzen. Wir wollen nicht nur unsere Mieter, sondern auch private Hauseigentümer dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden. Entlastung ist das Schlüsselwort!

Die Bewohner sind nicht allein, das ist unsere Botschaft", pflichtet Wonen Limburgs Vorstandsmitglied Rufa Lieben bei: "Sowohl für Mieter als auch für private Hauseigentümer bietet dieser groß angelegte und integrierte Ansatz ein schönes Zuhause mit mehr Wohnkomfort und Einsparungen bei den Wohnkosten. Gerade für Menschen mit kleinerem Budget ist das sehr wichtig." 

Enge Zusammenarbeit

Dieses Projekt ist eine gemeinsame Anstrengung der Gemeinden Heerlen, Weller, Wonen Limburg und Stadsregio Parkstad Limburg und ist Teil der Zusammenarbeit im Rahmen des nationalen Programms Heerlen-Noord. Das Ziel ist also nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern auch die Verbesserung der Lebensqualität in Heerlen-Nord.