17. Juni: Startschuss für das Experiment einer geschlossenen Kaffeehauskette in Heerlen

Am Montag, dem 17. Juni, wird das Experiment geschlossene Coffeeshop-Ketten in Heerlen endgültig beginnen. Breda und Tilburg durften bereits im Dezember 2023 teilweise starten, die übrigen acht niederländischen Gemeinden folgen nun. Im Rahmen des Experiments geschlossene Coffeeshop-Kette wird die Regierung die illegale Hintertür der (rund 80) teilnehmenden Coffeeshops regulieren. Ab dem 17. Juni werden sie dies bei kommerziellen, vom Minister lizenzierten Anbaubetrieben tun. 

Heerlen ist eine der 10 Gemeinden, die an dem Experiment teilnehmen. In Limburg nimmt auch Maastricht teil. Da noch nicht alle Erzeuger bereit sind, sind Menge, Qualität und Vielfalt noch zu gering, um alle teilnehmenden Cafés vollständig und ordnungsgemäß zu versorgen. Daher beginnt am 17. Juni die so genannte Übergangsphase des Experiments, die vorläufig bis zum 16. September 2024 dauert. Während dieser Übergangsphase dürfen Coffeeshops neben reguliertem Hanf/Haschisch auch unregulierten (illegalen) Hanf/Haschisch verkaufen.

Gemeinde an der Grenze

Im Rahmen des Experiments sollen in den nächsten vier Jahren Erfahrungen mit der regulierten Produktion, dem Vertrieb und dem Verkauf von Hanf gesammelt werden. Ziel ist es, die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, die Prävention, die Kriminalität, die öffentliche Ordnung und die Sicherheit zu untersuchen. Die gesamte Kette von der Erzeugung von Hanf bis zum Verkauf an den Verbraucher wird geregelt und genau überwacht. Daher wird sie auch als "geschlossene Kette" bezeichnet. Im Erfolgsfall könnte die Regierung beschließen, diese Regelung für alle Coffeeshops in den Niederlanden einzuführen.

Neben Breda und Maastricht wurde auch Heerlen im Rahmen des Experiments als Grenzgemeinde ausgewiesen. Das bedeutet, dass das Kriterium des Wohnsitzes aktiv durchgesetzt werden muss. Konkret bedeutet dies, dass ab dem 17. Juni nur noch Personen, die nachweislich in den Niederlanden wohnen, Zugang zum Coffeeshop haben und dort weiche Drogen kaufen dürfen. Die Coffeeshops werden dies strikt durchsetzen. Die Daten der Besucher werden bei der Zugangskontrolle nicht registriert, Einwohner können den Coffeeshop wie bisher ohne Anmeldung besuchen. Die städtischen Aufsichtsbehörden werden die Einhaltung der Vorschriften überwachen.

Ausländische Besucher

Aufgrund der Erfahrungen in anderen Gemeinden, die das Residentenkriterium bereits seit einiger Zeit beibehalten haben, erwartet die Gemeinde keine negativen Auswirkungen in der unmittelbaren Umgebung der beiden Heerlener Cafés. Für ausländische Besucher gibt es in Limburg genügend Coffeeshops, zu denen der Zugang noch möglich ist. Im unwahrscheinlichen Fall eines Anstiegs des illegalen Straßenhandels werden sofort Maßnahmen ergriffen. Neben der strafrechtlichen Verfolgung können diese Händler und ihre Kunden nach dem APV mit hohen Geldstrafen belegt werden.